Einzigartiges Kölner Bürogebäude „hebt ab“


27 / 04 / 22 - 3 minute read

Seit jeher wird die Kölner Skyline vom Dom beherrscht. Doch das weltweit bekannte UNESCO-Weltkulturerbe bekam seit 2006 Konkurrenz. Seitdem prägt ein ähnlich grandioses, hochmodernes architektonisches Gebäude-Ensemble im Rheinauhafen die Silhouette der bevölkerungsreichsten Stadt in NRW: die Kranhäuser.  

Beim ersten Anblick der Kranhäuser könnte man meinen, drei mächtige Aliens hätten sich auf den Weg gemacht, die Kölner City zu erobern. Tatsächlich wirkt dieses dreiteilige Ensemble mit seiner spektakulären Stahlfachwerkkonstruktion im nördlichen Teil

Horizontale Wolkenkratzer

Die markante Architektur der Gebäude in Form eines horizontalen Wolkenkratzers geht auf die visionäre Architektur und den utopischen „Wolkenbügel“ des russischen Avantgardekünstlers El Lissitzky aus dem Jahr 1924 zurück, der seinerzeit unter anderem unterschiedliche Propagandawerke für die Sowjetunion erstellte. Des Weiteren war El Lissitzky einer der Wegbereiter des Bauhaus sowie des Konstruktivismus.

1924 hatte er die grandiose Idee, acht identische Gebäude in Moskau zu bauen: die ersten sowjetischen Wolkenkratzer. Neu dabei war, dass sich diese Wolkenkratzer nicht nach oben, sondern in die Breite erstrecken sollten. Lissitzky wollte die Idee einer Stadt auf zwei Ebenen verwirklichen, bei der ein Gebäude mit vertikalen Stützen auf kleinstmöglicher Grundfläche errichtet wird, ohne die Umgebung zu beeinträchtigen: „Wenn es in einem bestimmten Bereich keinen Platz für eine horizontale Anordnung auf dem Boden gibt, setzen wir die erforderliche Nutzfläche auf Säulen. Das Ziel: maximale Nutzfläche bei minimalem Unterbau“, erläuterte Lissitzky damals seine revolutionäre Grundidee.

Die „klassischen“ amerikanischen Wolkenkratzer hingegen empörten Lissitzky als Konzept an sich: „Dieser Typus ist völlig anarchisch entstanden, ohne Rücksicht auf die Organisation einer Stadt als Ganzes. Sein einziges Bestreben war es, seine Nachbarn an Größe und Pracht zu übertreffen“, schrieb er 1926 in der Zeitschrift „Iswestija Asnowa“, die von der Kreativvereinigung der sowjetischen rationalistischen Architekten herausgegeben wurde.

 

Kranhäuser dominieren die Skyline

Mit der Zeit entwickelten sich die neuartigen Glas-, Stahl- und Betonkonstruktionen der Kranhäuser zu einem weiteren Wahrzeichen Kölns. Diese Vorzeigeprojekte wurden auch innerhalb der internationalen Architekturszene bald zum Gesprächsthema Nummer eins. Zudem wurde das mittlere Kranhaus 1 2009 auf der internationalen Immobilienmesse MIPIM in Cannes mit dem weltweit begehrten „MIPIM Award“ in der Kategorie „Business Center“ der MIPIM Awards ausgezeichnet.

Jedes der drei Bauwerke ist etwa 62 Meter hoch, 70 Meter lang und 34 Meter breit. Kranhaus 1 wurde als erstes der drei Gebäude zwischen 2006 und 2008 fertiggestellt. Das 15-geschossige Gebäude bietet im oberen Bereich rund 17.200 qm Büronutzfläche bzw. zwei separat zugängliche Büroräume von jeweils 800 qm. Je nach Anforderung ist eine Unterteilung in verschiedene Einzelbüros oder eine Nutzung als Großraumbüro möglich.

Angemietet ist das Gebäude von erstklassigen, namhaften Mietern. Im gastronomisch genutzten Erdgeschoss bietet tagtäglich das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Ox & Klee seine Gäste zu Tisch. Hauptmieter sind bereits seit Fertigstellung die angesehene Anwaltskanzlei CMS Hasche Sigle sowie die etablierte Steuerberatung Rödl & Partner.

2007 erfolgte der Bau des Kranhaues Süd, das ebenfalls hochwertige Büroflächen bietet. Kranhaus Nord hingegen wurde 2010 ausschließlich als Wohngebäude konzipiert. Mit 133 Luxusapartments auf 18 Ebenen hat es sich als eine der begehrtesten Residenzen in Köln und Region etabliert. Im Unterschied zu seinen Nachbargebäuden ist das Kranhaus Nord mit Balkonen ausgestattet, die aus der Fassade herausragen.

 

PATRIZIA erzielt gute Erlöse aus dem Verkauf

Durch die Veräußerung von Kranhaus 1 im März 2022 durch PATRIZIA erzielten Investoren gute Renditen nach 14 Jahren aktivem Management seit Fertigstellung der Projektentwicklung. Der Verkauf an die Deka Immobilien Investment GmbH erfolgte im Auftrag institutioneller Kunden aus Deutschland.

Dazu Daniel Dreyer, Head of Transactions DACH bei PATRIZIA: „Der Verkaufszeitpunkt war perfekt. Wir konnten somit eine über Jahre hinweg von uns generierte Wertsteigerung für unsere Kunden realisieren. Seit dem Erwerb 2008 wurde unser Asset-Management-Plan aktiv erfolgreich umgesetzt und der Wert des Objekts dadurch signifikant gesteigert.“

Dreyer verspricht darüber hinaus: „PATRIZIA wird sich auch weiterhin auf dem deutschen Büromarkt tatkräftig engagieren. Wir kennen das Potenzial des deutschen Bürosektors und suchen weiter nach Möglichkeiten für neue attraktive Investments in diesem Bereich.“

Images

1. "Kranhaus" by Damian Witkowski is licensed under CC BY-SA 2.0.; 2. "Aerial: First Kranhaus of Rheinauhafen in Golden Hour" by wuestenigel is licensed under CC BY 2.0.; 3. "Aerial of ship in front of Kranhaus buildings on rhine river" by wuestenigel is licensed under CC BY 2.0.