Peter House – ein Wahrzeichen des neuen Manchester

Peter House ist der Name eines weit über Manchester hinaus bekannten Gebäudes, das erst vor Kurzem den Besitzer wechselte und mehr ist als ein konventioneller Bürokomplex. Das 12-stöckige Bauwerk gilt heute als ein Wahrzeichen der Internationalen Moderne und ist Teil des architektonischen Erbes der Stadt.

Peter House ist der Name eines weit über Manchester hinaus bekannten Gebäudes, das erst vor Kurzem den Besitzer wechselte und mehr ist als ein konventioneller Bürokomplex. Das 12-stöckige Bauwerk gilt heute als ein Wahrzeichen der Internationalen Moderne und ist Teil des architektonischen Erbes der Stadt. Das Peter House befindet sich an der Ecke Oxford/Lower Mosley Street und gehört zu den spektakulärsten architektonischen Ensembles von Manchester. Der Komplex - benannt nach einem angrenzenden öffentlichen Platz in der Innenstadt - ist ein frühes Beispiel für die Internationale Moderne in Großbritannien; einem Architekturstil, der nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Siegeszug auf der Insel begann.

Der aus Frankreich, Deutschland und den Niederlanden stammende Stil der 1920er Jahre, der die Werke so großer Persönlichkeiten wie Le Corbusier, Philip Johnson, Richard Neutra und Ludwig Mies van der Rohe zum Vorbild hatte, prägte die internationale Architekturszene bis in die 1970er Jahre. Das Peter House wurde 1958 am St. Peter’s Square im alteingesessenen Geschäftsviertel von Manchester erbaut und ersetzte die alten Gebäude, die im Krieg beschädigt oder zerstört worden waren.

Das angesehene englischsprachige Penguin Dictionary of Architecture umschreibt den Begriff Internationale Moderne mit folgenden Stichworten: "asymmetrische Kompositionen, zwanglose kubische Formen, das Fehlen von Formteilen, große Fenster, häufige horizontale Bänder, eine Vorliebe für weiße Farben."

Das Peter House steht für eine subtile und einzigartige Interpretation dieser architektonischen Formgebung. Als Hommage an die nahe gelegene Zentralbibliothek, ein Gebäude im klassischen Stil von 1930, ist Peter House im Grunde symmetrisch angelegt und greift die Form der umliegenden Straßenzüge aus.

In der beliebten Kolumne „The Good, the Standard and the Ugly“ des Lokalmagazins Manchester Confidential wurde das Peter House mit folgenden Worten beschrieben:
"Das Gebäude wirkt wie die Brücke eines großen Ozeandampfers, voller Kraft, Anmut und einer mächtigen funktionalen Erhabenheit. Gleichzeitig spiegelt der Bau das Straßenmuster wider. Das Gebäude neigt sich wie ein Bogen und beide, Lower Mosley Street und die Mosley Street, wirken wie Pfeile, die dieser Bogen umspannt. Die robusten Front-Erweiterungen stören die Anmut des Baus keineswegs, sondern geben dem Ganzen eher eine humorige Note, weil sie ein bisschen wie zwei allzu klobige Oberschenkel aussehen.“

Das Peter House wurde von einem der ältesten britischen Architekturbüros entworfen: dem 1900 gegründeten Büro Ansell + Bailey. Mark Herbert, einer der Partner des Büros, ist stolz auf die Geschichte der Firma, die zahlreiche außergewöhnliche Gebäude konzipierte, aus denen das Peter House seiner Meinung nach noch heraussticht: "Ich denke, eine ganz besondere Idee der damaligen Architekten war es, Portlandstein zu verwenden. Üblich waren schon damals eher Beton oder Glas. Damit erreichte man eine harmonische Verbindung zur Zentralbibliothek nebenan.“

Herbert fügt hinzu, dass Ansell + Bailey, die sich seit geraumer Zeit auf Gesundheits-, Labor- und Bildungsprojekte spezialisiert hanen, in der Zeit des Baus von Peter House zahlreiche Kirchen und kommerzielle Gebäude entworfen haben. Viele dieser Gebäude zeichnen sich noch heute durch eine gelungene Materialauswahl und elegante Proportionen aus.

Manchesters Wiederauferstehung

Das Peter House war eine Zeitlang Teil PATRIZIA Fonds UK Value 2. Das 94 654 m² große Gebäude war im Jahr 2014 für 23,7 Mio. Pfund erworben und umfassend renoviert. Erst kürzlich wurde es für 45,1 Mio. Pfund an den BP Pension Fund verkauft.

Dazu sagt Kim Sardar, Director Fund Management bei PATRIZIA, der Preis spiegele die Aufwertung des Gebäudes wider sowie die wachsende Attraktivität von Manchester. Sardar weiter: "Das war Teil unseres konzeptionellen Ansatzes. Wir haben das Peter House erworben, weil es ein Leuchtturmprojekt in einer immer attraktiver werdenden Gegend in Manchester war, die entsprechende Investments anzog. Erst die Wertigkeit der Sanierung ermöglichte diesen erfolgreichen Verkauf, den wir im Auftrag unserer Kunden realisieren konnten.“

Die gesamte Umgebung rund um Peter House wurde mithilfe lokaler Investitionen in Höhe von über 430 Millionen Pfund umfassend aufgewertet und neu positioniert. Inzwischen ist dieser Teil Manchesters ein Hotspot für innovative Projekte. In den fünf Jahren, in denen das Peter House zum Bestand von PATRIZIA gehörte, öffneten mit One und Two St. Peter's Square auch zwei der attraktivsten Bürokomplexe der Stadt ihre Tore. Die Neugestaltung des St. Peter‘s Square sowie der Wiederaufbau der Zentralbibliothek und des nebenan gelegenen Library Walk erhöhten die Attraktivität des Viertels zusätzlich.