Nachhaltige Infrastruktur im asiatisch-pazifischen Raum mit Potenzial für attraktive Renditen


03 / 01 / 23 - 8 minute read

Megatrends wie Dekarbonisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel machen auch im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen notwendig. Und wecken immer häufiger die Aufmerksamkeit von Investoren, die die Besonderheiten dieser Region kennen, weiß Saji Anantakrishnan, PATRIZIA Head of Infrastructure – Australien und Asien.

Der Sektor Infrastruktur ist seit jeher aufgrund seiner relativ stabilen Cashflows besonders für langfristig orientierte Investoren interessant. Allerdings sind auch diese Märkte von Zeit zu Zeit Veränderungen unterworfen. So ergeben sich aus dem Netto-Null-Ziel für CO2 Emissionen nicht nur im Bereich Finanzierung Veränderungen, die staatliche und private Investoren sowie andere Stakeholder berücksichtigen sollten.

Die angestrebten Klimaschutzziele zu erreichen, wird sicherlich kein Selbstläufer. Jede Herausforderung eröffnet zugleich aber auch Chancen. Es steht außer Frage, dass weitere Klimaschutzmaßnahmen zwingend notwendig sind, um die angestrebte Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzubringen. Hieraus ergeben sich aus Sicht von Investoren interessante Chancen zur Erzielung attraktiver Renditen.

Autor

Saji Anantakrishnan

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Besonderes Wachstumspotenzial sieht PATRIZIA in der Region Asien-Pazifik (APAC). Eine Region, die ökonomisch weiterhin im Aufwind ist und durch ein nach wie aus globaler Sicht starkes BIP-Wachstum überzeugt. Nach neuesten Prognosen soll der asiatisch-pazifische Raum mittelfristig zu rund 60 % am Trend zur weltweiten Urbanisierung partizipieren. Zudem wächst die Mittelschicht zwischen 2020 und 2030 von derzeit 54 % auf geschätzte 65 %. Beide Entwicklungen, die fortschreitende Urbanisierung sowie der Anstieg der verfügbaren Einkommen werden insgesamt zu einer höheren Nachfrage nach Infrastruktur führen.

Aufgrund der demografischen Entwicklung sinkt in den Industrieländern die Anzahl der Arbeitskräfte. Mit der Folge, dass der asiatisch-pazifische Raum auf Sicht über die relativ größere Erwerbsbevölkerung verfügen wird. Man geht davon aus, dass der Anteil der Erwerbstätigen in den Schwellenländern der Region in den kommenden zwanzig Jahren auf über 400 Millionen Menschen wachsen wird. Mit entsprechend positiven Auswirkungen auf das BIP-Wachstum sowie die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt. Weiteres Indiz: 2022 wurde der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) erstmals Chinas größter Handelspartner und zog dabei an der EU vorbei.

Alle diese Faktoren zusammen werden voraussichtlich zu einem Wirtschaftswachstum in der Region Asien-Pazifik führen, das weltweit herausragt. 2021 lag das Wachstum bei 6,5 % Wachstum. Für das Jahr 2022 werden unter schwierigeren Bedingungen immerhin rund 4 % Wachstum erwartet und 2023 etwa 4,3 %.

Klimaschonende Lösungen gesucht

Die Nachfrage nach Infrastruktur im asiatisch-pazifischen Raum wird voraussichtlich stark ansteigen. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wie diese steigende Nachfrage möglichst klimaschonend befriedigt werden kann. Nach wie vor werden in dieser Weltregion fossile Brennstoffe intensiv genutzt. Die Region ist weiterhin für mehr als die Hälfte der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Die hohen Bevölkerungszahlen insbesondere in den Küstenregionen sowie die nach wie vor erkennbare Umweltzerstörung und damit einhergehende extreme Wetterereignisse sorgen für Probleme wie etwa einen möglichen weiteren Anstieg des Meeresspiegels.

Auch im Bereich Dekarbonisierung hinkt die Region hinterher. Allerdings sind auch hier verstärkte Anstrengungen gegen den Klimawandel zu beobachten. Bis 2025 sollen weitere 35 bis 40 GW an erneuerbarer Energiekapazität aufgebaut werden. Die einzelnen Vorhaben unterscheiden sich jedoch von Land zu Land. Taiwan etwa zeigt sich ambitioniert und will seine Windkraftkapazität bis 2035 deutlich erhöhen. Japan beabsichtigt, seine Treibhausgasemissionen von 2013 bis 2030 um 46 % zu reduzieren. In Australien ist das Netto-Null-Ziel bis 2050 gesetzlich verankert. Andere Nationen wiederum haben sich verpflichtet, ihre Investitionen in die Stromerzeugung aus Kohle zu beenden.

Durch die Bank also Selbstverpflichtungen, die in die richtige Richtung gehen. Dennoch ist damit bei weitem noch nicht die Frage gelöst, wie die erheblichen Mängel in der Energieinfrastruktur beseitigt werden können. Zum Beispiel ist die Netzinfrastruktur in vielen Ländern nach wie vor kaum auf variable Leistungen ausgelegt. Zuweilen bestehen Überlastungen bereits vor Erreichen der Hauptverbrauchszentren. Ein Ausbau um die zusätzlichen Lasten zu bewältigen ist daher unabdingbar.  

Technologisch sind diese Herausforderungen lösbar. Allerdings gibt es diesen Wandel nicht umsonst. Damit die Region Asien-Pazifik bis 2050 das Netto-Null-Emissionsziel erreichen kann, sind Investitionen von 3,1 Billionen US-Dollar notwendig. In anderen Worten: Die jährlichen Investitionsausgaben müssen Stand heute um rund eine Billion US-Dollar steigen. Eine Summe, die allein über die Staatshaushalte der einzelnen Länder nicht gestemmt werden kann, insbesondere wenn man die hohe Staatsverschuldung und die immer noch spürbaren Folgen der Covid-19 Pandemie berücksichtigt.

Es steht außer Frage, dass weitere Klimaschutzmaßnahmen zwingend notwendig sind, um die angestrebte Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzubringen. Hieraus ergeben sich aus Sicht von Investoren interessante Chancen zur Erzielung attraktiver Renditen.

Private Investitionen können die Finanzierungslücke schließen

Investitionen des Privatsektors sind eine Möglichkeit, die erforderlichen Mittel zur Überbrückung dieser Finanzierungslücke bereitzustellen. An der Spitze dieser Entwicklung steht Japan, dass sich zur Privatisierung seiner Flughafeninfrastruktur entschlossen hat. Bereits zuvor wurden die Bereiche Schienenverkehr, Raumfahrtindustrie und ein bedeutender Teil des Sektors Technologie privatisiert. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurde zudem erhebliches privates Kapital zur Finanzierung eines Erneuerbare-Energien-Förderprogramms akquiriert.

Aufgrund der Tatsache, dass sich institutionelle Investoren in den vergangenen Jahrzehnten überwiegend auf Nordamerika und Europa konzentrierten, besteht zwischenzeitlich erhebliches Potential, Gelder in den asiatisch-pazifischen Raum zu lenken. Einhergehend mit der Aussicht auf überdurchschnittliche risikobereinigte Renditen für Investoren. Zumal die Nachfrage nach Investitionen in erneuerbare Infrastrukturen in dieser Weltregion bedeutend ist.

Auf dem Weg dorthin sind sicherlich noch einige gesetzliche und regulatorische Fragen zu lösen. Insbesondere mit Blick auf die Transformation weg von fossilen Brennstoffen und hin zu Wind-, Solar-, Wasser- und Biomasseenergielösungen.

Vor allem die Stromnetze müssen auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Dazu werden unter anderem intelligente Lösungen im Bereich Speichertechnologien benötigt.

PATRIZIA hat sich bereits frühzeitig im asiatisch-pazifischen Raum engagiert. Unter anderem erwarb PATRIZIA 2013 einen im Aufbau befindlichen Offshore-Windpark in der Nähe von Miaoli in der Taiwanstraße, einer Meerenge zwischen der chinesischen Provinz Fujian und der Insel Taiwan. Nach Erreichen der internen Renditeziele erfolgte 2020 die Gewinnrealisierung. Gleichwohl stehen bei PATRIZIA weitere, ähnlich vielversprechende Infrastruktur-Investitionsprojekte im asiatisch-pazifischen Raum auf der Watchlist, um die vielversprechenden Chancen in dieser Weltregion verstärkt zu nutzen.

Besonderes Wachstumspotenzial sieht PATRIZIA in der Region Asien-Pazifik (APAC). Eine Region, die ökonomisch weiterhin im Aufwind ist und durch ein nach wie aus globaler Sicht starkes BIP-Wachstum überzeugt. Nach neuesten Prognosen soll der asiatisch-pazifische Raum mittelfristig zu rund 60 % am Trend zur weltweiten Urbanisierung partizipieren. Zudem wächst die Mittelschicht zwischen 2020 und 2030 von derzeit 54 % auf geschätzte 65 %. Beide Entwicklungen, die fortschreitende Urbanisierung sowie der Anstieg der verfügbaren Einkommen werden insgesamt zu einer höheren Nachfrage nach Infrastruktur führen.

Aufgrund der demografischen Entwicklung sinkt in den Industrieländern die Anzahl der Arbeitskräfte. Mit der Folge, dass der asiatisch-pazifische Raum auf Sicht über die relativ größere Erwerbsbevölkerung verfügen wird. Man geht davon aus, dass der Anteil der Erwerbstätigen in den Schwellenländern der Region in den kommenden zwanzig Jahren auf über 400 Millionen Menschen wachsen wird. Mit entsprechend positiven Auswirkungen auf das BIP-Wachstum sowie die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt. Weiteres Indiz: 2022 wurde der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) erstmals Chinas größter Handelspartner und zog dabei an der EU vorbei.

Alle diese Faktoren zusammen werden voraussichtlich zu einem Wirtschaftswachstum in der Region Asien-Pazifik führen, das weltweit herausragt. 2021 lag das Wachstum bei 6,5 % Wachstum. Für das Jahr 2022 werden unter schwierigeren Bedingungen immerhin rund 4 % Wachstum erwartet und 2023 etwa 4,3 %.

Klimaschonende Lösungen gesucht

Die Nachfrage nach Infrastruktur im asiatisch-pazifischen Raum wird voraussichtlich stark ansteigen. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wie diese steigende Nachfrage möglichst klimaschonend befriedigt werden kann. Nach wie vor werden in dieser Weltregion fossile Brennstoffe intensiv genutzt. Die Region ist weiterhin für mehr als die Hälfte der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Die hohen Bevölkerungszahlen insbesondere in den Küstenregionen sowie die nach wie vor erkennbare Umweltzerstörung und damit einhergehende extreme Wetterereignisse sorgen für Probleme wie etwa einen möglichen weiteren Anstieg des Meeresspiegels.

Auch im Bereich Dekarbonisierung hinkt die Region hinterher. Allerdings sind auch hier verstärkte Anstrengungen gegen den Klimawandel zu beobachten. Bis 2025 sollen weitere 35 bis 40 GW an erneuerbarer Energiekapazität aufgebaut werden. Die einzelnen Vorhaben unterscheiden sich jedoch von Land zu Land. Taiwan etwa zeigt sich ambitioniert und will seine Windkraftkapazität bis 2035 deutlich erhöhen. Japan beabsichtigt, seine Treibhausgasemissionen von 2013 bis 2030 um 46 % zu reduzieren. In Australien ist das Netto-Null-Ziel bis 2050 gesetzlich verankert. Andere Nationen wiederum haben sich verpflichtet, ihre Investitionen in die Stromerzeugung aus Kohle zu beenden.

Durch die Bank also Selbstverpflichtungen, die in die richtige Richtung gehen. Dennoch ist damit bei weitem noch nicht die Frage gelöst, wie die erheblichen Mängel in der Energieinfrastruktur beseitigt werden können. Zum Beispiel ist die Netzinfrastruktur in vielen Ländern nach wie vor kaum auf variable Leistungen ausgelegt. Zuweilen bestehen Überlastungen bereits vor Erreichen der Hauptverbrauchszentren. Ein Ausbau um die zusätzlichen Lasten zu bewältigen ist daher unabdingbar.  

Technologisch sind diese Herausforderungen lösbar. Allerdings gibt es diesen Wandel nicht umsonst. Damit die Region Asien-Pazifik bis 2050 das Netto-Null-Emissionsziel erreichen kann, sind Investitionen von 3,1 Billionen US-Dollar notwendig. In anderen Worten: Die jährlichen Investitionsausgaben müssen Stand heute um rund eine Billion US-Dollar steigen. Eine Summe, die allein über die Staatshaushalte der einzelnen Länder nicht gestemmt werden kann, insbesondere wenn man die hohe Staatsverschuldung und die immer noch spürbaren Folgen der Covid-19 Pandemie berücksichtigt.

Es steht außer Frage, dass weitere Klimaschutzmaßnahmen zwingend notwendig sind, um die angestrebte Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzubringen. Hieraus ergeben sich aus Sicht von Investoren interessante Chancen zur Erzielung attraktiver Renditen.

Private Investitionen können die Finanzierungslücke schließen

Investitionen des Privatsektors sind eine Möglichkeit, die erforderlichen Mittel zur Überbrückung dieser Finanzierungslücke bereitzustellen. An der Spitze dieser Entwicklung steht Japan, dass sich zur Privatisierung seiner Flughafeninfrastruktur entschlossen hat. Bereits zuvor wurden die Bereiche Schienenverkehr, Raumfahrtindustrie und ein bedeutender Teil des Sektors Technologie privatisiert. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurde zudem erhebliches privates Kapital zur Finanzierung eines Erneuerbare-Energien-Förderprogramms akquiriert.

Aufgrund der Tatsache, dass sich institutionelle Investoren in den vergangenen Jahrzehnten überwiegend auf Nordamerika und Europa konzentrierten, besteht zwischenzeitlich erhebliches Potential, Gelder in den asiatisch-pazifischen Raum zu lenken. Einhergehend mit der Aussicht auf überdurchschnittliche risikobereinigte Renditen für Investoren. Zumal die Nachfrage nach Investitionen in erneuerbare Infrastrukturen in dieser Weltregion bedeutend ist.

Auf dem Weg dorthin sind sicherlich noch einige gesetzliche und regulatorische Fragen zu lösen. Insbesondere mit Blick auf die Transformation weg von fossilen Brennstoffen und hin zu Wind-, Solar-, Wasser- und Biomasseenergielösungen.

Vor allem die Stromnetze müssen auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Dazu werden unter anderem intelligente Lösungen im Bereich Speichertechnologien benötigt.

PATRIZIA hat sich bereits frühzeitig im asiatisch-pazifischen Raum engagiert. Unter anderem erwarb PATRIZIA 2013 einen im Aufbau befindlichen Offshore-Windpark in der Nähe von Miaoli in der Taiwanstraße, einer Meerenge zwischen der chinesischen Provinz Fujian und der Insel Taiwan. Nach Erreichen der internen Renditeziele erfolgte 2020 die Gewinnrealisierung. Gleichwohl stehen bei PATRIZIA weitere, ähnlich vielversprechende Infrastruktur-Investitionsprojekte im asiatisch-pazifischen Raum auf der Watchlist, um die vielversprechenden Chancen in dieser Weltregion verstärkt zu nutzen.