Immobilienanlagen Top-Trends 2019

Globale Unsicherheiten gefährden das Wirtschaftswachstum, und es drohen Konjunkturrückgänge. Allerdings bieten sich für Immobilienanleger auch 2019 attraktive Anlagemöglichkeiten, vor allem in den deutschen B-Städten.

Obwohl sich die Konjunkturerwartungen weltweit eintrüben, ist der Boom auf den europäischen Immobilienmärkten noch nicht zu Ende. Im Euroraum befinden sich die Zinsen weiterhin auf einem historisch niedrigen Niveau. Die langfristigen Trends des demografischen Wandels und der Urbanisierung lassen den Schluss zu, dass qualitativ hochwertige Immobilien in Ballungszentren auch künftig ein knappes Gut bleiben.

Sogar einstige Krisenländer wie Spanien und Irland sind für Investments wieder interessant geworden. In Dublin und Madrid etwa werden für Mehrfamilienhäuser jährliche Bruttorenditen zwischen 5 und 7% in den nächsten fünf Jahren erwartet. Lesen Sie hierzu die aktuelle Ausgabe unseres INSIGHT-Berichts. Die Investoren können den in jüngster Zeit gestiegenen Kosten ausweichen, etwa durch Nischeninvestments oder indem sie verstärkt in Build-to-Core Projekte und in B-Städte investieren.

Für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung entstehen jedoch immer mehr Unsicherheiten, nicht zuletzt durch zunehmend protektionistische Tendenzen sowie durch die unkalkulierbaren Folgen des Brexits.

Kursschwankungen an den Börsen

Der schwelende Handelskrieg zwischen China und den USA bedroht das wirtschaftliche Wachstum und könnte weltweit zu immensen wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen führen. Denn steigende Zölle treiben die Preise, führen zu rückläufigen Konsumausgaben der Verbraucher sowie zu sinkenden Unternehmensumsätzen, und sie gefährden Arbeitsplätze, insbesondere in den exportstarken Volkswirtschaften. In den USA könnten sich chinesische Importwaren verteuern und die Inflation in der Folge stark ansteigen.

Zu den Risikofaktoren eines Handelskriegs gehören auch die kaum vorhersehbaren Auswirkungen auf Wechselkurse und Kapitalströme. Hinzu kommen womöglich gravierende Folgen für die deutsche Autoindustrie. Denn höhere Importzölle für Autos aus der EU würden die Hersteller massiv treffen.

Die Kursschwankungen an den Börsen spiegeln die globalen Unsicherheiten wider. Ende 2018 reagierten die Anleger an der Wall Street mit massiven Verkäufen. Der Dow Jones-Index verlor im Jahresverlauf 5,6 Prozent – das ist die schlechteste Bilanz seit 2008. Zu massiven Kursverlusten kam es auch an anderen Börsen: Der DAX etwa verbuchte Ende 2018 gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 18,3 Prozent, der Nikkei fiel um 12,1 Prozent.

Aufschwung der B-Städte

Und jetzt noch der Brexit. „Kanadische und US-amerikanische Investoren werden nach dem Brexit eher in Kontinentaleuropa investieren als in Großbritannien“, unterstreicht José Pellicer, Head of Research bei PATRIZIA.

Pellicer empfiehlt deshalb Anlegern, „den Fokus verstärkt auf regionale Märkte mit positiven Fundamentaldaten aus dem Immobiliensektor zu legen sowie sicherzustellen, dass sie einen Partner mit lokaler Expertise an ihrer Seite haben.“

Aufgrund der Marktbedingungen interessiert sich eine wachsende Zahl von Investoren für deutsche B-Städte wie etwa Augsburg, Jena, Karlsruhe oder Mainz. Einer ihrer Vorteile ist, dass sich dort vor allem kleine und mittlere exportorientierte Unternehmen (der berühmte deutsche Mittelstand) angesiedelt haben. Rund zwei Drittel der Bürobeschäftigten in Deutschland arbeiten außerhalb der Top-7-Städte.

„An vielen B-Standorten ergeben sich attraktive Entwicklungspotenziale“, stimmt Pellicer zu. „Aber Vorsicht in Sachen Liquidität. Für Anleger muss aufgrund des besonderen Liquiditätsrisikos, das mit Investitionen in solche Standorte einhergeht, ein entsprechender Ausgleich geschaffen werden.“

 

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