Pflegeheime bieten Vielfalt und eine solide Investition in ein Portfolio
Wie gut stehen derzeit die Chancen, ein überdurchschnittlich hohes Alter zu erreichen? Laut einem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen besser denn je. 2018 gab es zum ersten Mal in der Geschichte weltweit mehr Menschen über 65 als unter fünf Jahren. Die Zahl der über 80-Jährigen wird sich voraussichtlich von 143 Millionen im Jahr 2019 auf 426 Millionen im Jahr 2040 verdreifachen. Eine steigende Lebenserwartung ist zweifellos eine gute Nachricht. Auf der anderen Seite wird dadurch jedoch auch der Bedarf an Pflegeangeboten steigen. Keine Frage: Die zukünftige demographische Entwicklung wird sich auf zahlreiche Wirtschaftsbereiche auswirken – so auch auf die Immobilienbranche. U.a. wird der Bedarf an Alten- sowie Pflegeheimen und weiteren infrastrukturellen Maßnahmen zunehmen.
Aus Investorensicht sind bei Pflegeimmobilien mit langfristigen Mietverträgen zwischen 15 und 20 Jahren überdurchschnittliche Renditen von rund 5% p.a. zu erwarten. „Das Segment der seniorengerechten Wohn- und Pflegeimmobilien bietet erhebliches Wachstumspotenzial“, prognostiziert Jan-Hendrik Jessen, Leiter Fondsmanagement Immobilien bei PATRIZIA.
Dritter Pflegeimmobilienfonds gestartet
Bereits im Januar erweiterte die PATRIZIA ihr Portfolio um einen dritten Pflegeimmobilienfonds, der auf Objekte wie Alters- und Pflegeheime sowie Einrichtungen des betreuten Wohnens in Deutschland und weiteren europäischen Ländern fokussiert ist. Der Fonds „PATRIZIA Social Care Fund III“ hat ein Anfangszielvolumen von 300 Mio. EUR und soll langfristig auf 700 Mio. EUR aufgestockt werden. Damit steigt das von PATRIZIA im Bereich Gesundheitswesen Deutschland verwaltete Vermögen (aktuell 56 Assets under Management) auf über 900 Millionen Euro.
„Dieser neue Fonds baut auf unserer bisherigen Erfolgsbilanz und Expertise im deutschen Gesundheitswesen auf, einem Markt, der nach wie vor durch eine hohe Investorennachfrage gekennzeichnet ist. Alleine im Jahr 2018 stieg das Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um rund 150%“, erläutert Jessen.
Laut Fondsstrategie sollen jeweils die Hälfte des Fondsvermögens in Pflegeheime bzw. betreutes Wohnen investiert werden. Mindestens 70% der Investitionen werden in Deutschland getätigt. „Das von uns angestrebte Portfolio an neuen, modernen Pflegeheimen wird unseren Kunden nachhaltige, langfristige Renditen sichern. Gleichzeitig wird ein bedeutender Anteil der wachsenden Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum für Menschen über 65 abgedeckt."
Vor jeder Investitionsentscheidung wird seitens PATRIZIA u.a. die Größe der jeweiligen Pflegeeinrichtung auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft. Daneben kommen ausschließlich Betreiber in die engere Auswahl, die über langjährige Erfahrung im Pflegebereich verfügen und nachweislich qualitativ hochwertige Pflegeleistungen erbringen können. Im Vordergrund stehen bei PATRIZIA Investition in hochmoderne Neubau-Immobilien. Geografisch stehen Länder und Regionen im Fokus, bei denen die Nachfrage nach Pflegeheimen besonders hoch ist. Wie zum Beispiel das PATRIZIA-Objekt in Brandenburg an der Havel bei Berlin, das derzeit 128 Betten zur Verfügung stellt und spezialisierte Dienstleistungen für Demenzkranke anbietet.
Die Strategie des neuen Fonds besteht darin, 50% in Pflegeheime und 50% in betreutes Wohnen zu investieren. Mindestens 70% der Investitionen werden in Deutschland getätigt.
Pflegenotstand nimmt zu
Eine alternde Bevölkerung ist weltweit eine Herausforderung. In Deutschland kommt wie in vielen anderen Industriestaaten hinzu, dass bereits heute schon ein Mangel an Pflegekräften zu beklagen ist. Zudem fehlt der Nachwuchs in diesem Segment.
Der sich abzeichnende Personalmangel ist eine der Hauptursachen dafür, dass herkömmliche Alters- und Pflegeeinrichtungen immer seltener den kommenden Anforderungen entsprechen. Die Zukunft gehört Alters- und Pflegeimmobilien, die sich von ihrem Konzept und ihrer Ausstattung her an klassischen Wohnhäusern orientieren. Dazu gehören neben entsprechenden Dienstleistungen und persönlicher Betreuung auch großzügige Räumlichkeiten und ein wohnliches Ambiente. Zum Teil lindern in solchen Häusern bereits heute digitale Lösungen den Personalnotstand. Tragbare Diagnosegeräte zum Beispiel ersetzen heute schon so manchen Arztbesuch, zeichnen fortlaufend den Gesundheitszustand auf, überwachen Herzrhythmus und Blutzuckerspiegel und diagnostizieren sogar drohende neue Erkrankungen.
Roboter willkommen
Das technologieaffine Japan, das die älteste Bevölkerung der Welt aufweist, entwickelt bereits seit vielen Jahren Pflegeroboter und sieht darin die Zukunft der Alterspflege. Tatsächlich können Roboter Pflegekräfte insbesondere bei körperlich anstrengenden Arbeiten entlasten, zum Beispiel beim Umbetten oder Heben in den Rollstuhl. Solche und ähnliche Aufgaben sind das Spezialgebiet von „Robear“. Robear ist ein Krankenpflegeroboter der dritten Generation, der optisch an einen Bären erinnert und selbst gewichtige Patienten problemlos und komfortabel befördern kann. Panasonic wiederum entwickelte ein Roboterbett, das sich bei Bedarf in einen Rollstuhl verwandelt. Sonys Roboter-Welpe "Aibo" (auf Deutsch: Partner) gehört zur Kategorie der Unterhaltungsroboter und soll Einsamkeit und Demenz entgegenwirken.
"Pflegeimmobilien können einem Anlageportfolio mit langfristigen Mietverträgen zwischen 15 und 20 Jahren und einem Potenzial für überdurchschnittliche Renditen von 5% Vielfalt und solide Erträge verleihen."
Andere Länder folgen dem Beispiel Japans. Auch in Deutschland sollen Roboterassistenten älteren Menschen zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen hilfreich zur Seite stehen. Entwickelt werden diese neuen Roboterlösungen u.a. von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Rahmen des sog. 'SMiLE'-Projekts. Ziel des Projekts ist, „Menschen mit eingeschränkter Mobilität durch Erforschung und Erprobung neuer Technologien zu einem erfüllteren und unabhängigeren Leben zu verhelfen“. Der radbasierte humanoide Assistenzroboter "Rollin´ Justin“ ist bereits seit längerer Zeit im Einsatz. Daneben gilt der EDAN-Rollstuhlassistent als weiteres vielversprechendes Vorzeigeprojekt.
„Auf Pflegefachmessen und Konferenzen sehen wir zahlreiche intelligente neue Technologien, die möglicherweise schon bald im Pflegebereich eingesetzt werden und Pflegekräfte deutlich entlasten helfen“, weiß Jessen. „PATRIZIA konzentriert sich auf hochmoderne Alters- und Pflegeimmobilien, die durch die Ausrüstung mit solchen neuen Technologien noch zukunftssicherer werden.
Natürlich können Roboter den Menschen niemals vollständig ersetzen. Im Idealfall nehmen Roboter Betreuern durch die Ausführung einfacher Aufgaben Arbeit ab. Pflegekräfte bekommen wieder mehr Zeit für wesentlich wichtigere Aufgaben: vor allem für menschliche Interaktion. Damit ist beiden gedient: bedürftigen Menschen und dem Pflegepersonal. Welche Trends sich auch immer im Gesundheitswesen durchsetzen werden – PATRIZIA behält auch diese Entwicklungen im Auge und wird sich für zukunftssichere Lösungen einsetzen.
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